Trier Galerie, Einkaufszentrum
Einkaufen wie unter freiem Himmel
Das großzügige Glasdach der Trier Galerie ist Teil des Gesamtkonzepts: Einkaufen bei Wind und Wetter und dennoch rundum geschützt. Die Architekten der Shoppingmall setzen schon beim Neubau im Jahr 2008 auf natürliches Licht. Eineinhalb Jahrzehnte nach der Eröffnung muss das undicht gewordene Dach saniert werden. Mit dem modularen System „Glasline“ wird der Einkaufsbummel wieder zum Erlebnis.
Vielfach sind Shoppingmalls autarke Welten ohne Verbindung zur Stadt oder Landschaft. Bis in die 1960er Jahre ist es üblich, in Einkaufszentren auf natürliches Licht zu verzichten. Die Gebäude und ihre Geschäfte sind meist fensterlos, um so viel Fläche wie möglich für die Präsentation der Ware nutzen zu können. Kleidung, Lebensmittel, Haushaltsgeräte werden mit gezieltem Einsatz von Kunstlicht effektvoll beleuchtet. Erst in den 1980er Jahren besinnt man sich wieder auf die Tugenden und Qualitäten der großen Vorbilder aus Mailand oder Paris: Das Stammhaus der „Galeries Lafayette“ und die weltweit älteste Einkaufspassage „Galleria Vittorio Emanuele“ überzeugen mit imposanten Glaskuppeln und gläsernen Dächern. Die Einkaufspassage wird wieder zum Teil der Stadt. Tageslicht ist wieder willkommen. Wenn die Wände für Regale gebraucht werden, ist ein Glasdach die einzige Möglichkeit, natürliches Licht in den Raum zu bringen. Gleichzeitig ist es die atmosphärischste Art des Lichteinfalls. Die berühmtesten Einkaufsgalerien der Welt beweisen es und dienen der Trier Galerie als Vorbild.
Das größte Einkaufszentrum Triers
Das Einkaufszentrum ist im historischen Zentrum der Stadt gut in den städtebaulichen Kontext eingebunden. Auf 15.000 m² Verkaufsfläche bietet die Trier Galerie mit über 70 Fachgeschäften und zahlreichen Restaurants und Cafés einen guten Mix aus Einkauf und Kulinarik. Kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen und Modenschauen ziehen jährlich fünf Millionen Besucher an. Die Trier Galerie erstreckt sich über drei Etagen. Alle Läden orientieren sich zur Mitte und öffnen sich zum Licht. Es entsteht eine urbane Fortsetzung der Stadt im Innenraum. „Galerie“ ist hier wörtlich gemeint. Alles dreht sich um das Sehen und Gesehen werden. Im Erdgeschoss finden Ausstellungen statt, während die beiden Obergeschosse mit Durchblicken über alle Ebenen großartige Bedingungen für Käufer und Verkäufer bieten. Das großzügige Glasdach zieht die Besucher regelrecht nach oben und belohnt sie mit der ungestörten Aussicht in den Himmel.
Sanierung
Die Sanierung des gefalteten Glasdachs mit seiner komplexen Geometrie ist eine besondere Herausforderung. Mit dem neu entwickelten Pfosten-Riegel-Profilsystem „Glasline“ von INDU LIGHT sind Satteldach, Sheddach und Pultdach ebenso realisierbar wie freie Dachformen. Durch uneingeschränkte Spannbreiten und stufenlos einstellbare Neigungswinkel eignet sich das variable Glassystem, insbesondere für die Modernisierung im Bestand, wie bei der Trier Galerie. Für die Sanierung erbringt INDU LIGHT alle Leistungen von der Bestandsanalyse und Planung bis zur Detailzeichnung und Montage. Nach gutachterlicher Prüfung und Definition aller Schwachstellen erarbeitet INDU LIGHT eine maßgeschneiderte Lösung unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen an Bauphysik, Statik, Brandschutz, Schallschutz und Energieeffizienz. Dazu zählen die Kondenswasserbildung im Falzgrund und dessen Ableitung sowie die Temperaturunterschiede und die damit einhergehende Längenausdehnung.
Eine wichtige Bedingung bei der Sanierung, der Trier Galerie ist, dass der Geschäftsbetrieb durch die Sanierung nicht beeinträchtigt wird. Dies gelingt dem Team von INDU LIGHT durch einen gut organisierten Bauablauf sowie präzise Planung und Montage. Während der Bauphase wird eine elf Meter breite Plattform gebaut, die mit dem Baufortschritt weitergezogen wird. Unter einem über das gesamte Gebäude gespannten Zelt hebt ein laufender Kran die Gläser heraus und setzt sie hinterher in das neue „Glasline“ Profilsystem wieder ein. Diese behutsame und ressourcenschonende Wiederverwendung verwertbarer Elemente ist ein aktuelles Beispiel für das neue Konzept des „Urban Mining“. Es ist der Beweis dafür, wie kreislaufgerechtes Planen und Bauen schon heute funktionieren kann. Was für die Gläser gilt, gilt für das System „Glasline“ von INDU LIGHT insgesamt: Das System kann am Ende seines Lebenszyklus fast vollständig recycelt und wiederverwendet werden.
Gute Qualität zahlt sich aus
Zusammen mit RWK Architektur realisiert INDU LIGHT bei der Trier Galerie eine maßgeschneiderte Lösung für ein anspruchsvolles Bauvorhaben, bei dem Standardlösungen an ihre Grenzen stoßen. Schlanke Aluminium-Strangpressprofile mit Breiten von 50 mm bis 60 mm ermöglichen ein Maximum an Eleganz und Transparenz. Die klare Formensprache und Ausführungsqualität ziehen sich durch bis ins Detail. Insbesondere für die Innenansicht interessant: keine sichtbaren Schrauben, dezent integrierte Antriebe für Lüftungsflügel und flächenbündige Pfosten-Riegel-Profile. Mit durchgehenden Dichtungen ausgestattete Tragprofile gewährleisten eine kontrollierte Entwässerung und die Glasfalzbelüftung. Dank des isolierenden Zentrierstegs, den durchgehenden Dichtungen und einer maßgefertigten Glasfalzdämmung gelingt es mit diesem System, Wärmeverluste zu reduzieren und Passivhausstandard zu erreichen. Nach der Sanierung begeistert die Trier Galerie wieder als schönste Einkaufspassage der Stadt. Mit Tageslicht durchflutet bietet sie nun wieder ganzjährig atmosphärische Einkauferlebnisse wie unter freiem Himmel.
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